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Ein Notfallplan weist Zuständigkeiten zu und listet Verfahren auf, die befolgt werden müssen, wenn ein Vorfall (wie zum Beispiel eine Sicherheitsverletzung) eintritt. Ein Plan zum Umgang mit Cybersicherheitsvorfällen kann Ihrem Unternehmen helfen zu erkennen, wann ein Cyberangriff erfolgt, wie sich die Folgen beseitigen lassen, die ein Angriff verursacht, und wie Sie erneute Angriffe verhindern können. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, warum ein Notfallplan erforderlich ist, bei welchen Vorfällen der Notfallplan aktiviert werden muss und mehr.
Warum ein Notfallplan erforderlich ist
Unser Instinkt, wenn etwas schiefgeht, ist Panik. Genau das aber sollte nicht passieren, wenn es in Ihrem Unternehmen zu einem Vorfall kommt. Notfallpläne werden in jedem Unternehmen benötigt, da sie die Dauer von Vorfällen und die verursachten Schäden minimieren. Darüber hinaus kann Ihr Unternehmen mit einem entsprechenden Plan die vollständige Kontrolle über das Geschehen übernehmen, ohne in Panik geraten zu müssen.
Wenn es zu einem Vorfall kommt, muss es eine Gruppe von Personen geben, die als Computer Security Incident Response Team (CSIRT) oder ähnlich bezeichnet wird. Das Team verfügt über die für den Umgang mit Cybersicherheitsvorfällen benötigten Fähigkeiten und Erfahrungen und kennt zu befolgende Verfahren, um Vorfälle zu verwalten und zu beheben.
Vorfälle, die einen Notfallplan erfordern
Es gibt zahllose potenzielle Vorfälle, die einen Notfallplan erfordern. Darum ist es wichtig, auf alles vorbereitet zu sein. Im Folgenden sind einige Cybersicherheitsvorfälle aufgeführt.
Datenschutzverletzungen
Ein Datenleck liegt vor, wenn Daten aus einem System gestohlen werden, ohne dass der Eigentümer des Systems dies genehmigt hat bzw. davon Kenntnis hat. Datenlecks in Unternehmen können äußerst schwere Folgen haben und dem Ruf eines betroffenen Unternehmens irreparable Schäden zufügen sowie hohe finanzielle Verluste verursachen.
Datenlecks
Zu einem Datenleck kommt es, wenn sensible Daten unabsichtlich im Internet offengelegt werden. Beachten Sie, dass Datenschutzverletzungen und Datenlecks nicht unbedingt dasselbe sind, da Datenlecks keinen Cyberangriff voraussetzen. Oft sind Datenlecks die Folge von unzureichenden Schulungen oder mangelhafter Praktiken bezüglich Datenschutz, die bewirken, dass Mitarbeiter nicht ausreichend informiert sind und Daten versehentlich offenlegen. .
Man-in-the-Middle-Angriffe
Ein Man-in-the-Middle-Angriff liegt vor, wenn Cyberkriminelle Daten abfangen, die zwischen zwei Unternehmen oder Personen übertragen werden. Cyberkriminelle agieren im Prinzip als Mittelmänner zwischen den Personen, die Daten senden, und jenen, die sie empfangen.
Die genannten Fälle sind nur einige Beispiele für Vorfälle, die in Unternehmen auftreten und großen Schaden anrichten können – insbesondere, wenn es keinen Notfallplan gibt. Wenn es in Ihrem Unternehmen zu einem Vorfall kommt, sollten Sie wissen, wie damit umzugehen ist, wer die Verantwortung übernimmt, welche Ressourcen und Tools verwendet werden sollten und so weiter.
So erstellen Sie einen Notfallplan
Beim Erstellen eines Notfallplans gibt es zwei Frameworks, die Sie befolgen können, um Branchenstandards einzuhalten. Dabei handelt es sich um NIST Incident Response Process, das vier Schritte umfasst, sowie SANS Incident Response Process, das sechs Schritte umfasst. Ein Framework hat zwar mehr Schritte als das andere, doch sind die grundlegenden Komponenten gleich.
Hier sind vier Schritte, die in Ihrem Notfallplan gemäß dem NIST Incident Response Process enthalten sein sollten.
1. Vorbereitung
Der erste Schritt besteht darin, eine Liste aller Ihrer Ressourcen zu erstellen und die Ressourcen nach ihrer Bedeutung zu ordnen. Hier beginnen Sie mit dem Aufbau der Kommunikationskomponente Ihres Plans, der Ihrem Unternehmen Informationen dazu liefert, wer wie und wann kontaktiert werden sollte – und zwar je nach Art des Vorfalls. Die in der Kontaktliste aufgeführten Mitarbeiter sollten ihre Rollen kennen und wissen, was zu tun ist. So lässt sich Chaos verhindern.
Außerdem beginnen Sie bei diesem Schritt, für jede Art von Vorfall einen Notfallplan zu entwickeln. Mit der Zeit sollten Sie Ihren Notfallplan kontinuierlich aktualisieren, um ihn an erkannte Sicherheitslücken anzupassen, oder Verbesserungen für den Fall vornehmen, dass Ihr Unternehmen von einem Vorfall betroffen war.
2. Erkennung und Analyse
Im zweiten Schritt Ihres Plans geht es um die Frage, was zu tun ist, wenn ein Vorfall eintritt und erkannt wird. In diesem Schritt sollte Ihr für den Notfallplan verantwortliches Team damit anfangen, den Vorfall zu analysieren und zu ermitteln, wie es dazu gekommen ist. Wenn Sie zuvor die dafür benötigten Tools bereitgestellt haben, sollte sich der Vorfall schnell und leicht analysieren lassen.
3. Eindämmung und Beseitigung
Der dritte Schritt besteht darin, genau das zu tun, was der Name besagt: den Vorfall eindämmen und beseitigen. Eindämmung zielt darauf ab, den Einstiegspunkt der Bedrohung zu patchen und zu verhindern, dass sie weiteren Schaden anrichten kann. Beseitigung zielt darauf ab, die Bedrohung vollständig zu entfernen. Je nach Umfang des Vorfalls und der Tatsache, wie weit die Angreifer in das System eingedrungen sind, kann die Beseitigung des Vorfalls aufwendiger sein als erwartet.
4. Wiederherstellung nach einem Vorfall
Der letzte Schritt sieht vor, dass Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter aus den Erfahrungen lernen, damit Sie in Zukunft noch besser auf Vorfälle reagieren können. Betrachten Sie den Vorfall aus der Entfernung und ermitteln Sie, wo Ihr Team hätte besser agieren können. Fügen Sie die Verbesserungsbereiche anschließend Ihrem Notfallplan hinzu.
Beachten Sie, dass absolut alle Mitarbeiter in Ihrem Team den erstellten Notfallplan kennen sollten. So können Sie verhindern, dass es bei der Frage, wer wofür zuständig ist, zu Verwirrung kommt. Außerdem können Sie Panik hinsichtlich der Behebung des Vorfalls minimieren.
Schützen Sie Ihr Unternehmen
So wichtig es ist, einen Notfallplan für Vorfälle zu haben: Genauso wichtig ist es, dass Mitarbeiter die Bedeutung von Cybersicherheit kennen, um Vorfälle von vornherein zu verhindern. Hier sind einige präventive Tools und Praktiken, die Sie in Ihrem Unternehmen implementieren können, um Vorfälle im Zusammenhang mit Cybersicherheit zu verhindern.
Führen Sie Grundlagenschulungen zu Phishing durch
Phishing wird von Tag zu Tag häufiger. Zahlreiche Mitarbeiter von Unternehmen werden dabei Opfer von Phishing-E-Mails und -SMS. Phishing-Schulungen können äußerst effektiv sein, wenn es darum geht, Mitarbeiter darin zu unterrichten, wie sie Warnzeichen von Phishing-Angriffen erkennen und melden können.
Phishing-Schulungen helfen Mitarbeitern nicht nur dabei, Phishing-Angriffe zu erkennen, sondern vermitteln Ihrem Unternehmen auch ein Gefühl dafür, wie es um das Sicherheitsbewusstsein in der Firma steht. So erfahren Sie, was Ihren Mitarbeitern noch fehlt und in welchen Bereichen sie zusätzlich geschult werden sollten.
Besorgen Sie sich einen Password Manager für Unternehmen
Mit einem Password Manager für Unternehmen können Sie und Ihre Mitarbeiter sämtliche Passwörter verfolgen, speichern, teilen, schützen und verwalten. Passwörter werden in einem sicheren cloudbasierten Tresor gespeichert, auf den nur mit einem Master-Passwort zugegriffen werden kann. Ein Password Manager erleichtert es Mitarbeitern, für jedes ihrer Konten ein starkes, einzigartiges Passwort zu generieren und sicher zu speichern.
Password Manager sind essenziell für die Sicherheit von Unternehmen und erleichtern die Nachverfolgung der Passwörter von Mitarbeitern. Ein weiterer Pluspunkt: Ihre Mitarbeiter müssen keine Helpdesk-Tickets mehr zum Zurücksetzen von Passwörtern erstellen.
Mitarbeiter, die stets auf dem Laufenden sind
Eine der besten Methoden, um Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter vor Cyberbedrohungen und Cyberangriffen zu schützen, besteht darin, sie über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Cybersicherheit auf dem Laufenden zu halten. Unabhängig davon, ob es Neuigkeiten zu einem Unternehmen gibt, das von einer Sicherheitsverletzung betroffen ist, oder Phishing-Angriffe zunehmen, sollten Ihre Mitarbeiter wissen, was vor sich geht. Wenn Ihre Mitarbeiter stets auf dem Laufenden bleiben, können sie auch wachsamer hinsichtlich der Erkennung von Angriffen und Bedrohungen sein.