Cyberkriminelle zielen häufig auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ab, da diese nur über begrenzte Sicherheitsressourcen verfügen. Da Cyberangriffe immer ausgeklügelter werden, müssen KMUs ihre kritischen
Wenn Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse kennen, können sie Ihren ungefähren Standort ermitteln, Ihre Online-Aktivitäten verfolgen, sich als Sie ausgeben oder gezielte DDoS-Angriffe starten. Die meisten Cyberkriminellen werden Ihre IP-Adresse dafür nutzen, um sich mittels Phishing-Angriffen persönliche Daten über Sie zu verschaffen, die dazu dienen können, Ihren Internetanbieter zu identifizieren und sich als dieser auszugeben. Eine IP-Adresse allein ermöglicht es Cyberkriminellen nicht, sich in Ihr Gerät zu hacken. Wenn Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse kennen, können Sie jedoch viel leichter zum Ziel von Cyberangriffen werden.
Lesen Sie weiter, um mehr über IP-Adressen und darüber zu erfahren, was Cyberkriminelle mit einer IP-Adresse anfangen können. Außerdem erhalten Sie Tipps dazu, wie Sie verhindern können, dass Ihre IP-Adresse für bösartige Zwecke verwendet wird.
Was ist eine IP-Adresse?
Eine Internet Protocol-Adresse, besser bekannt als IP-Adresse, ist eine eindeutige Abfolge von Ziffern, die Ihrem Gerät zugewiesen ist. Ihre IP-Adresse dient dazu, Sie zu identifizieren, wenn Sie im Internet surfen, Sie zu lokalisieren, wenn Sie darauf warten, dass eine Website geladen wird, und mit anderen Personen in einem Netzwerk zu kommunizieren. Ohne IP-Adresse wäre Ihr Gerät nicht in der Lage, Daten in einem Netzwerk zu senden und zu empfangen. Das würde es unmöglich macht, auf das Internet zuzugreifen oder online mit Menschen zu kommunizieren. Für Cyberkriminelle ist Ihre IP-Adresse nützlich, da sie Ihren geografischen Standort und Ihr Netzwerk preisgibt. Außerdem können sie damit auf Ihr Gerät zugreifen und vertrauliche Daten stehlen. Cyberkriminelle können Ihre IP-Adresse auf verschiedene Weise ermitteln. Das kann zum Beispiel passieren, indem Sie auf einen unaufgeforderten Link klicken, auf eine gefälschte Anzeige klicken, eine illegitime Website besuchen, in einem Online-Forum posten, ein gehacktes öffentliches WLAN-Netzwerk verwenden oder auf einen Phishing-Betrug hereinfallen.
Was Cyberkriminelle mit Ihrer IP-Adresse anfangen können
Cyberkriminelle können mit Ihrer IP-Adresse verschiedene Sachen anfangen, z. B. Ihren Standort verfolgen, Ihre Online-Aktivitäten überwachen, mehr persönliche Daten in Erfahrung bringen und sich als Sie ausgeben, um illegale Aktivitäten auszuführen.
Sie können Ihren geografischen Standort verfolgen
Sobald Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse kennen, können sie herausfinden, in welchem Bundesland, in welcher Stadt oder sogar in welcher Postleitzahl Sie sich befinden. Ihren genauen Standort können sie jedoch nicht ermitteln. Sobald Cyberkriminelle Ihren ungefähren Standort kennen, können sie online weiter recherchieren, um über soziale Medien, Websites zur Personensuche oder Ihren digitalen Fußabdruck Ihre echte Adresse und weitere Informationen über Sie herauszufinden. Personen mit bösartigen Absichten könnte Daten, die sie über Sie finden, verwenden, um Sie zu doxen. Das ist der Fall, wenn Cyberkriminelle Ihre personenbezogenen Daten (PII) im Internet veröffentlichen, um Ihre Privatsphäre zu verletzen. Wenn Cyberkriminelle beispielsweise ermitteln, in welcher Region Sie leben, und Sie sich in einer Kleinstadt befinden, ist es ggf. einfacher, Ihre Privatadresse zu entdecken und dann öffentlich zu machen, sodass Sie jeder finden kann. Aus dem Grund ist es wichtig, nicht zu viel in sozialen Medien zu teilen. Das gilt insbesondere für Ihren geografischen Standort. Cyberkriminelle können Ihre Identität prüfen, indem sie Daten, die sie aus Ihrer IP-Adresse ableiten, mit den Daten abgleichen, die Sie online über sich geteilt haben.
Sie können Ihre Online-Aktivitäten verfolgen
Personen, die im Besitz Ihrer IP-Adresse sind, können diese dazu verwenden, um Ihre Online-Aktivitäten anzuzeigen. Ihr Arbeitgeber zum Beispiel könnte Ihre IP-Adresse nutzen, um zu verfolgen, welche Websites Sie während der Arbeit aufrufen, um sicherzustellen, dass Sie sich an die geltenden Unternehmensrichtlinien halten und produktiv bleiben. Wenn Sie beispielsweise in einem Bürogebäude arbeiten und Ihren Computer mit dem WLAN-Netzwerk Ihres Unternehmens verbinden, kann Ihr Arbeitgeber alles sehen und verfolgen, was Sie während der Arbeit im Internet tun. Aus dem Grund ist es wichtig, auch ein sicheres Passwort für Ihr WLAN-Heimnetzwerk einzurichten. Cyberkriminelle könnten sich sonst, wenn sie Ihre IP-Adresse kennen, in Ihr Netzwerk hacken und zu Hause Ihre Online-Aktivitäten verfolgen.
Sie können vertrauliche Daten von Ihnen aufdecken
Mit Ihrer IP-Adresse können Cyberkriminelle zusätzliche Recherchen durchführen, um weitere personenbezogene Daten (PII) von Ihnen zu finden, wie z. B. Ihren vollständigen Namen und Ihre Privatadresse. Beispiele für andere PII sind Ihre Kreditkartendaten, medizinische Akten, Ihre Führerscheinnummer, Ihr Geburtsdatum oder Ihre Sozialversicherungsnummer (SSN). Cyberkriminelle können diese sensiblen Daten finden, indem sie Ihre IP-Adresse nutzen, um Ihren Internetanbieter (ISP) zu ermitten. Wenn sie wissen, wer Ihr Internetanbieter ist, können sie ihn mit einer Phishing-E-Mail kontaktieren und dazu bringen, Informationen über Ihre Identität und andere Arten von PII preiszugeben. Ihre IP-Adresse allein ist zwar nicht mit PII verknüpft, doch kann sie von Cyberkriminellen genutzt werden, um Ihren Internetanbieter dazu zu bringen, Daten über Sie weiterzugeben, die sich dann für Betrug oder Identitätsdiebstahl verwenden lassen.
Sie können sich für bösartige Zwecke als Sie ausgeben
Sobald Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse kennen und durch Recherchen und Phishing-Angriffe personenbezogene Daten (PII) von Ihnen ermittelt haben, können sie sich als Sie ausgeben, um Betrug, Identitätsdiebstahl oder andere bösartige Handlungen zu begehen. Stellen Sie sich vor, jemand kennt Ihre IP-Adresse und findet Ihr Social-Media-Konto bei Facebook. Sollte Ihr Konto öffentlich sein, können Cyberkriminelle ein gefälschtes Social-Media-Profil erstellen und dafür alle Ihre öffentlichen Beiträge und Bilder nutzen, um sich als Sie auszugeben. Sie können sogar Freundschaftsanfragen an Ihre Follower senden, um sie glauben zu machen, dass das gefälschte Konto tatsächlich Ihnen gehört. Sobald sie das getan haben, könnten Cyberkriminelle Ihre Freunde betrügen, indem sie ihnen Nachrichten senden und um Geld bitten. Alternativ könnten sie ihre Geräte mit Malware infizieren, indem sie ihnen unaufgeforderte gefährliche Links zusenden.
Das ist zwar schlimm genug, doch können Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse auch für illegale Aktivitäten nutzen. Beispielsweise könnten Cyberkriminelle einen Swatting-Angriff starten, bei dem es so aussieht, als hätten Sie den Strafverfolgungsbehörden eine schwere Straftat gemeldet, woraufhin ein Sondereinsatzkommando an Ihre Adresse geschickt wird. Weitere illegale Handlungen, die Ihnen Cyberkriminelle unter Einsatz Ihrer IP-Adresse unterschieben können, sind der Kauf illegaler Drogen im Darknet oder das Herunterladen unangemessener Inhalte im Internet.

Sie können einen Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriff starten
Wenn Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse kennen, können sie den Datenverkehr Ihres Servers mit einem Distributed Denial-of-Service (DDoS)-Angriff stören. Falls Ihr Server von einer Menge an plötzlichem Datenverkehr überflutet wird, wird sich der Server verlangsamen oder ganz abstürzen. Cyberkriminelle können solche Cyberangriffe allein mit Ihrer IP-Adresse starten, indem sie Ihr Gerät mit betrügerischem Datenverkehr überwältigen. Dazu werden sie unzählige Anfragen senden (oft mithilfe von Bots), um Ihren Server zu überlasten und gezielt Ihr Gerät anzugreifen, wenn sie Ihre IP-Adresse kennen. Das kann dazu führen, dass Ihr Gerät sich aufgrund des immensen Datenverkehrs nicht mehr mit dem Internet verbinden kann oder sogar komplett herunterfährt.
Sie können sich in Ihr Gerät hacken
Wenn Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse kennen, können sie sich mit einem Tool namens Port-Scanner in Ihr Gerät hacken. Ein solches Tool ermittelt, welche Ihrer Netzwerk-Ports offen sind. Nachdem Cyberkriminelle offene Ports ermittelt haben, können sie Sicherheitslücken in Ihrem Gerät finden und diese ausnutzen, um sich Zugriff zu verschaffen. Dazu infizieren Sie Ihr Gerät mit Malware, um Ihre privaten Daten zu stehlen. Da das Internet Ihre IP-Adresse und Ports für Verbindungen nutzt, kann Ihre IP-Adresse Cyberkriminellen Zugriff auf Tausende von Ports bieten. Wenn diese geöffnet sind, lassen sich Daten auf Ihrem Gerät aufrufen.
Sie können Ihre IP-Adresse im Darknet verkaufen
Manche Cyberkriminelle verwenden Ihre IP-Adresse nicht einmal für eigene Zwecke, sondern verkaufen sie lieber im Darknet. Wenn Ihre IP-Adresse und personenbezogenen Daten im Darknet verkauft werden, können andere Cyberkriminelle sie für bösartige Zwecke (wie Betrug oder Identitätsdiebstahl) kaufen und nutzen. Selbst wenn Cyberkriminelle ausschließlich Ihre IP-Adresse haben, kann deren Verkauf im Darknet dazu führen, dass Ihre anderen persönlichen Daten preisgegeben und kompromittiert werden. Dazu müssen Personen nur wissen, wie sie umfangreiche Online-Recherchen zu Ihrer Identität durchführen können. Wenn Cyberkriminelle wissen, dass sich mit Ihrer IP-Adresse andere sensible Daten (wie z. B. Ihre SSN) stehlen lassen, macht das auch Ihre IP-Adresse allein im Darknet wertvoll.
Sie können Ihnen personalisierte Anzeigen schicken
Werbetreibende können Daten Ihres Geräts über eingebettete Tracking-Programme, einschließlich Cookies und Tracking-Pixel, verfolgen. Wenn Sie beispielsweise eine Website besuchen und auf eine ansprechende Anzeige klicken, speichert der Werbetreibende, der diese Anzeige erstellt hat, Ihre IP-Adresse. Er wird Ihnen weiter Anzeigen senden, die sich auf Ihre Interessen beziehen, da er weiß, dass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Sie in Zukunft erneut darauf klicken werden. Wochen später erhalten Sie möglicherweise eine Anzeige für lokale Dienste im Zusammenhang mit dem, auf das Sie ursprünglich geklickt haben, da der Werbetreibende den geografischen Standort Ihrer IP-Adresse verwendet, um die Anzeige anzupassen.
So verhindern Sie, dass jemand Ihre IP-Adresse verwenden kann
Da Cyberkriminelle Ihre IP-Adresse für bösartige Zwecke verwenden können, sollten Sie folgende Tipps befolgen, um das zu verhindern.
Verwenden Sie ein VPN
Mit einem Virtual Private Network (VPN) können Sie verhindern, dass jemand Ihre IP-Adresse nutzen kann, da ein VPN Ihre Internetverbindung verschlüsselt und Ihre Online-Aktivitäten vertraulich macht. Bei Verwendung eines VPN bleiben Ihre IP-Adresse und Ihre privaten Daten vertraulich. Websites, die Sie besuchen, während Sie mit einem VPN verbunden sind, können nicht Ihre IP-Adresse ermitteln. Das verhindert, dass andere Ihren geografischen Standort herausfinden und Ihre Online-Aktionen verfolgen können.
Aktualisieren Sie Ihre Firewall und Ihren Router
Wenn Ihr Router und Ihre Firewall nicht auf dem neuesten Stand sind, können sich Cyberkriminelle aus der Ferne in Ihren WLAN-Router hacken und Ihren Webverkehr abfangen. Jegliche veraltete Hardware bzw. Software stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Daher ist es wichtig, Ihre Firewall und Ihren Router regelmäßig mit den neuesten Software-Updates zu aktualisieren. Wenn Sie Ihre Firewall oder Ihren Router nicht aktualisieren, können Cyberkriminelle Sicherheitslücken ausnutzen sowie Ihre IP-Adresse ermitteln und offenlegen. Auch Ihr WLAN zu Hause kann aus der Ferne gehackt werden. Darum sollten Sie Ihren WLAN-Router mit einem starken Passwort schützen. Wenn Sie Ihren WLAN-Router zu Hause mit einem Passwort einrichten, das mindestens 16 Zeichen lang ist und eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen enthält, ist Ihr WLAN-Router sicherer. Das macht es für Cyberkriminelle deutlich schwerer, Ihre IP-Adresse zu ermitteln.
Klicken Sie nicht auf unaufgeforderte Links oder Anhänge
Seien Sie vorsichtig bei verdächtigen E-Mails mit unaufgeforderten Links oder Anhängen, da es sich dabei um Phishing-Versuche handeln könnte. Am besten klicken Sie nicht auf Links oder Anhänge, die sich in unaufgeforderten E-Mails befinden, um zu verhindern, dass Sie mit Cyberkriminellen vertrauliche Daten teilen. Wenn Sie auf einen unaufgeforderten Link oder Anhang klicken, wird Ihre IP-Adresse möglicherweise an Cyberkriminelle, die die E-Mail an Sie gesendet haben, weitergeleitet. Sie könnten dann Malware auf Ihrem Gerät installieren. Falls Sie auf einen unaufgeforderten Link klicken, der Malware enthält, installiert sich diese auf Ihrem Gerät und gibt privaten Daten an den Cyberkriminellen weiter. Sie können überprüfen, ob ein Link sicher ist: Wenn Sie einen Computer verwenden, fahren Sie mit dem Mauszeiger über den Link, um eine Vorschau der URL zu sehen und zu prüfen, ob die Adresse mit dem Unternehmen übereinstimmt, von dem der Link angeblich stammt. Eine weitere Möglichkeit, die Legitimität eines Links zu überprüfen, besteht darin, ihn zu kopieren und in einen URL-Checker wie Google Transparency Report einzufügen. Sorgen Sie dafür, dass Sie private Daten nur mit Personen teilen, denen Sie vertrauen, um die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, auf Phishing-Scams hereinzufallen.
Passen Sie Ihre Datenschutzeinstellungen an
Schützen Sie Ihre IP-Adresse vor möglichen Cyberbedrohungen, indem Sie in Ihren Messaging-Apps wie WhatsApp oder Facebook Messenger die Datenschutzeinstellungen anpassen. Sorgen Sie in Ihren Datenschutzeinstellungen dafür, dass nur Personen, die Sie kennen, Ihren Online-Status und andere Profildaten anzeigen können. Cyberkriminelle können sich über Messaging-Apps Zugriff auf Ihre IP-Adresse verschaffen. Eine höhere Vertraulichkeit Ihres Profils verringert also die Menge an Daten, die sie über Sie in Erfahrung bringen und nutzen können, um Ihre Identität zu stehlen oder Ihr Konto zu hacken. Prüfen Sie regelmäßig Ihre Datenschutzeinstellungen und aktualisieren Sie sie, um den gewünschten Grad an Vertraulichkeit zu wählen, wenn Sie einzelne Online-Apps verwenden.
Schützen Sie Ihre IP-Adresse vor Cyberkriminellen
Nachdem Sie nun wissen, wie Ihre IP-Adresse Cyberkriminellen dabei helfen kann, weitere vertrauliche Daten über Sie zu sammeln, sollten Sie alles tun, um Ihre IP-Adresse zu schützen. Durch das Verwenden eines VPN, das Aktualisieren Ihrer Firewall-Einstellungen und das Sichern Ihres WLAN-Routers mit einem starken Passwort können Sie Ihre IP-Adresse vor Cyberkriminellen schützen. Eine einfache Möglichkeit zur Erstellung und Speicherung eines starken Passworts für Ihren WLAN-Router zu Hause ist die Nutzung von Keeper Password Manager, der einen integrierten Passwortgenerator enthält.
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