Viele Unternehmen müssen noch in eine PAM-Lösung investieren, da sie teuer und komplex sein können. Dies gilt zwar für einige ältere PAM-Lösungen, doch berücksichtigen diese Unternehmen
Privilege Creep ist ein Begriff aus dem Bereich Cybersicherheit, der die allmähliche Akkumulation von Netzwerkzugriffsrechten beschreibt, die über das hinausgeht, was eine Person für ihre Arbeit benötigt. Benutzer brauchen bestimmte Rechte, um Aufgaben und Jobfunktionen erledigen zu können. Zu den Rechten können der Zugriff auf sensible Daten, das Installieren neuer Programme, das Aktualisieren von Software, das Konfigurieren von Netzwerken, das Hinzufügen neuer Benutzer und mehr gehören. Nicht alle Benutzer benötigen alle Rechte, um ihre Aufgaben erledigen zu können. Privilege Creep verursacht zusätzliche Schwachstellen, die Cyberkriminelle ausnutzen können, was wiederum zu einer Offenlegung sensibler Daten eines Unternehmens führen kann.
Lesen Sie weiter, um mehr über Privilege Creep zu erfahren, wie es dazu kommt, welche Cybersicherheitsrisiken mit Privilege Creep verbunden sind und wie Sie das Problem in Ihrem Unternehmen unterbinden können.
Wie kommt es zu Privilege Creep?
Privilege Creep ist das Ergebnis von mangelhaftem Privilege Access Management (PAM). Beim PAM geht es um den Schutz und die Verwaltung von Konten, die Rechte für den Zugriff auf sensible Systeme und Daten haben. Ohne ein zentrales PAM-System gewähren Unternehmen Benutzern im Laufe der Zeit mehr Rechte, als sie benötigen.
Im Folgenden finden Sie einige der Szenarien, in denen Benutzer Rechte akkumulieren können:
- Vorgesetzte stellen Mitarbeitern großzügig Anmeldeinformationen für privilegierte Konten zur Verfügung, um zu verhindern, dass sie zur Erledigung einfacher Aufgaben die IT-Abteilung kontaktieren müssen.
- Mitarbeiter wechseln Positionen oder Abteilungen und erhalten neue Rechte, ohne dass vorherige Rechte entfernt werden.
- Mitarbeiter benötigen temporäre Rechte, um eine bestimmte Aufgabe erledigen zu können; diese Rechte werden nach Abschluss der Aufgabe jedoch nicht entfernt.
- Mitarbeiter verlassen das Unternehmen; IT-Abteilungen vergessen, das Konto zu deaktivieren und die entsprechenden Rechte zu entfernen.
Risiken für die Cybersicherheit, die mit Privilege Creep einhergehen
Privilege Creep kann zur Offenlegung sensibler Daten eines Unternehmens führen, was den Ruf des Unternehmens ruinieren und erhebliche finanzielle Folgen haben kann. Im Folgenden sehen Sie die Risiken für Cybersicherheit, die mit Privilege Creep einhergehen.
Erweiterte Angriffsfläche
Eine Angriffsfläche bezieht sich auf alle möglichen Einstiegspunkte, über die Cyberkriminelle auf ein System zugreifen und Daten stehlen können. Privilege Creep kann die Angriffsfläche eines Unternehmens vergrößern, da Cyberkriminelle die Möglichkeit erhalten, sich im Netzwerk seitlich fortzubewegen.
Seitwärtsbewegungen stellen eine Technik dar, die Cyberkriminelle nutzen, um sich höheren Zugriff auf das Netzwerk eines Unternehmens zu verschaffen. Wenn Benutzer mehr Rechte erhalten, als sie benötigen, kann das Cyberkriminellen die Möglichkeit bieten, sich seitlich zu bewegen, um sich so eine umfassende Kontrolle über das Netzwerk des Unternehmens zu verschaffen und auf sensible Daten zuzugreifen.
Insider-Bedrohung
Eine Insider-Bedrohung ist eine Cyberbedrohung, die innerhalb eines Unternehmens auftritt. Insider-Bedrohungen treten auf, wenn bestehende oder ehemalige Mitarbeiter, Partner, Auftragnehmer oder Anbieter dazu führen, dass sensible Daten und Systeme kompromittiert werden – ob absichtlich oder unabsichtlich.
Privilege Creep kann durch Insider-Bedrohungen zu Datenschutzverletzungen führen. Bösartige Insider können Rechte missbrauchen, um sensible Daten eines Unternehmens aufzurufen und zu kompromittieren. Insider-Bedrohungen sind jedoch nicht immer Folge bösartiger Absichten. Fahrlässige Mitarbeiter können sensible Daten eines Unternehmens unbeabsichtigt kompromittieren, indem sie Opfer von Phishing-Angriffen werden, die Cyberkriminellen Zugriff auf sensible Systeme und Daten verschaffen.
Fehlende Compliance
Privilege Creep ist ein Sicherheitsrisiko, das zu Datenschutzverletzungen führen und sensible Daten eines Unternehmens offenlegen kann. Unternehmen müssen regulatorische und branchenspezifische Compliance-Frameworks einhalten, die dem Schutz sensibler Daten dienen. Regulatorische Bestimmungen wie HIPAA, DSGVO, SOX oder FDDC erfordern innerhalb eines Unternehmens eine spezielle Verwaltung und Prüfung privilegierter Benutzerkonten. Privilege Creep verhindert, dass Unternehmen solche regulatorischen Anforderungen einhalten können.
So lässt sich Privilege Creep verhindern
Unternehmen können sensible Daten schützen und Privilege Creep verhindern, indem sie folgende Maßnahmen ergreifen.
Erzwingen Sie den Zugriff mit den geringsten Rechten
Der beste Weg, um Privilege Creep zu verhindern, besteht darin, jeweils nur die geringsten Zugriffsrechte zu erteilen. Das Least-Privilege-Prinzip ist ein Konzept für Cybersicherheit, bei dem Benutzern gerade so viel Netzwerkzugriff gewährt wird, wie sie zur Erledigung ihrer Aufgaben benötigen (und nicht mehr). Es verhindert, dass Benutzer auf Ressourcen zugreifen können, die sie gar nicht benötigen, und schränkt ein, was einzelne Benutzer mit einzelnen Ressourcen tun können.
Zugriff mit den geringsten Rechten kann Privilege Creep verhindern, da er die Angriffsfläche eines Unternehmens reduziert und es Cyberkriminellen erschwert, das gesamte Netzwerk zu kompromittieren. Wenn es einem Bedrohungsakteur gelingt, in das Netzwerk eines Unternehmens einzudringen, kann er sich in dem Fall nicht seitlich fortbewegen und bleibt auf die Rechte des kompromittierten Kontos beschränkt.
Implementieren Sie rollenbasierte Zugriffskontrolle
Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) definiert Rollen und Rechte, um den Systemzugriff auf autorisierte Benutzer zu beschränken. Die Lösung legt Rechte für bestimmte sensible Daten und Systeme fest – basierend darauf, wer auf sie zugreifen soll, warum Benutzer darauf zugreifen sollen und wie lange sie darauf zugreifen müssen. Dann definiert RBAC die Rollen einzelner Mitglieder innerhalb des Unternehmens und legt fest, welche Zugriffsebene ein Benutzer benötigt, um seine Arbeit erledigen zu können.
RBAC schränkt die Fähigkeit von Benutzern, auf Systeme und Daten zuzugreifen, auf das für ihre Aufgaben erforderliche Minimum ein. Die Rolle eines Benutzers bestimmt über das Ausmaß des Netzwerkzugriffs, der ihm gewährt wird. Mitarbeiter sollten abgesehen von ihren zugewiesenen Aufgaben keinen Zugriff auf andere Ressourcen haben und auf die Nutzung der Ressourcen, auf die sie zugreifen können, beschränkt sein.
Gehen Sie von Zero-Trust aus
Zero-Trust ist ein Sicherheitsframework, das implizites Vertrauen entfernt, indem verlangt wird, dass alle menschlichen Benutzer und Geräte kontinuierlich und explizit validiert werden. Außerdem wird der Zugriff auf Netzwerksysteme und Daten strikt beschränkt. Bei Zero-Trust geht es nicht darum, wo sich Benutzer anmelden, sondern darum, wer sie sind.
Die drei Grundprinzipien von Zero-Trust lauten:
- Verstoß vermuten: Anstatt jedem Benutzer zu vertrauen, der auf das Netzwerk eines Unternehmens zugreifen möchte, geht Zero-Trust davon aus, dass jeder Benutzer kompromittiert werden und eine Sicherheitsverletzung verursachen könnte.
- Explizit verifizieren: Um Zugriff auf das Netzwerk eines Unternehmens zu erhalten, müssen Benutzer und Geräte kontinuierlich nachweisen, dass sie diejenigen sind, die sie vorgeben zu sein.
- Least-Privilege-Prinzip durchsetzen: Nach dem Zugriff auf das Netzwerk eines Unternehmens bleiben Benutzer auf das Minimum an Netzwerkzugriffsrechten beschränkt, das sie für ihre Arbeit benötigen.
Durch Anwendung von Zero-Trust können Unternehmen Privilege Creep verhindern, indem sie für Zugriff mit den geringsten Zugriffsrechten sorgen und so ihre Angriffsfläche verringern. Zero-Trust erschwert es Cyberkriminellen, sich unbefugten Zugriff auf das Netzwerk eines Unternehmens zu verschaffen und sich darin seitlich fortzubewegen.
Verwenden Sie eine PAM-Lösung
Mit einer PAM-Lösung können Unternehmen Least-Privilege-Zugriff bequem implementieren, da sie volle Transparenz und Kontrolle über ihre gesamte Dateninfrastruktur erhalten. Mit PAM können Unternehmen sehen, wer auf ihre Netzwerke, Anwendungen, Server und Geräte zugreift. Außerdem hilft eine PAM-Lösung bei der Verwaltung der Benutzerrechte. Unternehmen können die Anzahl der Rechte, die einzelne Benutzer haben, steuern und zudem kontrollieren, wer auf bestimmte Konten zugreifen kann. Zudem können sie die Passwortsicherheit privilegierter Konten verwalten. PAM-Lösungen helfen Unternehmen dabei, den Betrieb und die Sicherheit zu verbessern. So können Unternehmen Rechte bequem verwalten und Privilege Creep verhindern.
Sorgen Sie für eine regelmäßige Prüfung der Rechte
Unternehmen müssen Zugriffsrechte regelmäßig prüfen, um Privilege Creep zu verhindern. Nur so können sie sicherstellen, dass Benutzer genügend Rechte haben, um auf das zuzugreifen, was sie für ihre Aufgaben benötigen, und alle Rechte, die nicht benötigt werden, entfernen. Das Prüfen von Rechten hilft dabei, alte Konten zu beseitigen, die keinen Zugriff mehr auf bestimmte Ressourcen benötigen. Mit einer PAM-Lösung können Unternehmen Zugriffsrechte problemlos prüfen.
Verwenden Sie Keeper®, um Privilege Creep zu verhindern
Der beste Weg, um Privilege Creep zu verhindern, besteht in der Verwendung einer PAM-Lösung. Mit einer PAM-Lösung können Unternehmen Zugriff mit den geringsten Rechten implementieren und Benutzerrechte bequem verwalten. Außerdem können Unternehmen mit einer PAM-Lösung sehen, welche Rechte Benutzer haben und wie sie verwendet werden. Sie können Rechte prüfen und das Auftreten von Privilege Creep verhindern.
KeeperPAM™ ist eine Lösung für Privileged Access Management, die Unternehmen dabei hilft, bei jedem privilegierten Benutzer auf jedem Gerät für vollständige Transparenz, Sicherheit und Kontrolle zu sorgen. Die Lösung fasst Keeper Enterprise Password Manager (EPM), Keeper Secrets Manager® (KSM) und Keeper Connection Manager® (KCM) zusammen, um das Privileged Access Management spürbar zu vereinfachen.
Fordern Sie eine Demo von KeeperPAM an, um Privilege Creep in Ihrem Unternehmen zu unterbinden.