Es ist bekanntlich schwierig, Man-in-the-Middle-Angriffe zu erkennen. Es gibt jedoch einige subtile Anzeichen, auf die man achten kann. Dazu gehören das Landen auf offensichtlich gefälschten Websites und eine auf mysteriöse Weise unzuverlässige Internetverbindung. Darüber hinaus finden Man-in-the-Middle-Angriffe oft in offenen, unverschlüsselten öffentlichen Netzwerken statt. Daher ist es wichtig, jederzeit auf seine Online-Umgebung zu achten.
Lesen Sie weiter, um mehr darüber zu erfahren, was Man-in-the-Middle-Angriffe sind, wie sie funktionieren, auf welche Anzeichen Sie achten sollten und wie Sie sich davor schützen können.
Was sind Man-in-the-Middle-Angriffe?
Man-in-the-Middle-Angriffe (MITM) sind eine Art von Cyberangriff, bei dem ein Cyberkrimineller Daten abfängt, die zwischen zwei Geräten übertragen werden. Dies geschieht oft über einen Computer oder ein mobiles Gerät, auf dem ein Webbrowser und ein Host-Server ausgeführt werden. Häufig nutzen Cyberkriminelle MITM-Angriffe, um Anmeldeinformationen sowie Banking- oder Zahlungskartendaten zu stehlen. Außerdem können Cyberkriminelle versuchen, die im Netzwerk ausgetauschten Daten zu manipulieren, um Malware zu installieren und Ihr Gerät zu kompromittieren.
MITM-Angriffe nutzen Schwachstellen in Netzwerken mit geringer Sicherheit aus, insbesondere in kostenlosen öffentlichen WLAN-Netzwerken. Für Endbenutzer mag auf ihrem mobilen Gerät oder Computer alles völlig normal aussehen, während ein MITM-Angriff erfolgt.
Wie funktionieren MITM-Angriffe?
„Man-in-the-Middle-Angriff“ ist ein Überbegriff, der zur Beschreibung verschiedener Arten von Cyberangriffen dient, bei denen Daten abgefangen werden. Eine der häufigsten Arten von MITM-Angriffen, bekannt als „Evil Twin“-Angriff, zielt auf Personen ab, die kostenlose öffentliche WLAN-Netzwerke nutzen (wie sie z. B. in Hotels, Restaurants, Flughäfen, Geschäften und anderen öffentlichen Orten zu finden sind). Solche Netzwerke sind oft unverschlüsselt und erfordern entweder gar kein Passwort oder nur ein schwaches Passwort.
Bei dieser Art von MITM-Angriff richtet der Bedrohungsakteur ein gefälschtes WLAN-Netzwerk mit einem Namen ein, der dem echten sehr ähnlich sieht. Wenn das echte Netzwerk beispielsweise DeinHotel heißt, könnte das gefälschte Netzwerk DeinHote1 heißen. Da der Cyberkriminelle dieses Netzwerk kontrolliert, kann er jeden abhören, der sich damit verbindet, und sich alle Web- und App-Aktivitäten einer Person ansehen – darunter nicht nur die Websites, die die Person besucht, sondern auch die Anmeldeinformationen, die sie zur Anmeldung bei Konten verwendet. In einigen Fällen kann der Bedrohungsakteur die übertragenen Daten manipulieren und/oder Benutzer auf bösartige Websites weiterleiten, die Anmeldeinformationen erfassen oder Malware bereitstellen.
Andere Arten von Man-in-the-Middle-Angriffen
Nachdem wir uns bereits mit gefälschten WLAN-Hotspots beschäftigt haben, sollten wir uns nun andere gängige Man-in-the-Middle-Angriffe ansehen.
HTTPS-Spoofing
Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS) stellt sicher, dass alle Daten, die zwischen einem Browser und einer Website gesendet werden, verschlüsselt werden. Nur weil bei einer Website HTTPS aktiviert ist, bedeutet das jedoch nicht, dass die Website selbst legitim ist.
HTTPS-Spoofing ist eine MITM-Technik, bei der ein Cyberkrimineller eine Domain registriert, die einer beliebten legitimen Domain sehr ähnlich sieht. Anstelle von www.beispiel.de registriert der Bedrohungsakteur beispielsweise www.beispie1.de, erstellt dann eine bösartige Website und sichert sie mit HTTPS. Benutzer, die versehentlich die gefälschte Website besuchen, merken möglicherweise nicht, dass in der URL ein Zeichen ausgetauscht wurde, insbesondere da ihr Browser ein grünes Schloss anzeigt, das anzeigt, dass die Website HTTPS nutzt.
IP-Spoofing
Eine Internet Protocol (IP)-Adresse ist die eindeutige Kennung eines Geräts oder lokalen Netzwerks. Beim IP-Spoofing werden gefälschte IP-Adressen erstellt, um die Identität des Cyberkriminellen zu verbergen, sich als legitime Adresse auszugeben oder beides. IP-Spoofing bringt Benutzer dazu zu glauben, dass sie mit einer legitimen Quelle kommunizieren, sodass Benutzer bereit sind, sensible Daten mit der gefälschten IP-Adresse zu teilen. Darüber hinaus kommt IP-Spoofing bei DDoS-Angriffen zum Einsatz, damit das angegriffene System nicht weiß, woher der Datenverkehr wirklich kommt. Das erschwert es, den Angriff zu stoppen.
DNS-Spoofing
Das Domain Name System (DNS) ist das Online-Verzeichnis numerischer IP-Adressen, das das Gerät eines Benutzers mit einer Website verbindet. DNS-Spoofing, das oft beim Pharming zum Einsatz kommt, verändert DNS-Einträge und leitet Benutzer zu betrügerischen Websites weiter, um Anmeldeinformationen zu stehlen, automatisch Malware auf den Computer des Besuchers herunterzuladen oder beides.
SSL-Manipulation
Secure Sockets Layer (SSL) ist ein Sicherheitsprotokoll, das zwischen einer Website und einem Benutzer eine verschlüsselte Verbindung bereitstellt. SSL-Manipulation, auch als SSL-Hijacking bekannt, ist eine Art von MITM-Angriff, bei dem ein Bedrohungsakteur für die Domains von HTTPS-Websites gefälschte SSL-Zertifikate generiert. Wenn ein Benutzer versucht, die Website zu besuchen, wird er zu einer bösartigen Website weitergeleitet, die genau wie die echte aussieht.
Session-Hijacking
Session-Hijacking, auch Cookie-Hijacking genannt, ist eine Art von MITM-Angriff, bei dem ein Cyberkrimineller Ihre Internetsitzung übernimmt, indem er Ihre Browser-Cookies stiehlt. Cookies sind Informationen, die Websites verwenden, um ihre Besucher zu verfolgen. Dazu gehört auch die Authentifizierung von Benutzeranmeldungen für Sitzungen bei gesicherten Websites wie Banking-, Shopping-, Spiel- oder Abonnement-Websites. Sobald ein Cyberkrimineller ein Session-Cookie stiehlt, kann er es verwenden, um sich als der ursprüngliche Benutzer auszugeben und sich bei seinem Konto anzumelden.
Anzeichen für Man-in-the-Middle-Angriffe
Man-in-the-Middle-Angriffe können sehr schwer zu erkennen sein, da sie ohne Ihr Wissen im Hintergrund ablaufen. Es gibt jedoch subtile Anzeichen, auf die Sie achten sollten.
Fehler bei SSL-Zertifikaten
Wenn Ihr Browser beim Besuch einer Website eine Fehlermeldung zu einem ungültigen oder abgelaufenen SSL-Zertifikat anzeigt, ist das ein Anzeichen für mögliche SSL-Manipulation. Das SSL-Zertifikat wurde möglicherweise fingiert, um Sie auf eine bösartige Website weiterzuleiten, die wie eine legitime Website aussieht. Die gefälschte Website fragt nach Ihren Anmeldeinformationen und MFA. Diese Daten verwendet der Cyberkriminelle dann, um sich bei der legitimen Website anzumelden.
Unzuverlässige Internetverbindung
Unerklärliche Latenz und häufige Verbindungstrennungen können Symptome für viele verschiedene Probleme sein, einschließlich falsch konfigurierter Netzwerkeinstellungen oder Problemen bei Ihrem Internetanbieter. Sie können aber auch ein Anzeichen für einen MITM-Angriff sein, insbesondere wenn Sie alle anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen haben.
Gefälschte Website
Cyberkriminelle geben sich große Mühe, gefälschte Websites für MITM-Angriffe legitim aussehen zu lassen. Oft gibt es jedoch subtile Unterschiede bei der Schriftart, den Farben oder den Logos. Wenn etwas nicht ganz richtig aussieht, sollten Sie die URL der Website sorgfältig prüfen, um sicherzustellen, dass sie korrekt ist. Sie könnten beispielsweise http:// anstelle von https:// oder go0gle.de anstelle von google.de sehen. Achten Sie auch auf andere Diskrepanzen auf der Website, wie z. B. unerwartete Popup-Anzeigen oder verdächtige Anfragen.
So schützen Sie sich vor Man-in-the-Middle-Angriffen
Da Man-in-the-Middle-Angriffe sehr schwer zu erkennen sind, besteht der beste Schutz darin, sie von vornherein zu verhindern. Im Folgenden lernen Sie die besten Methoden kennen, um sich vor MITM-Angriffen zu schützen.
Vermeiden Sie öffentliches WLAN
Da MITM-Angriffe häufig auf Benutzer öffentlicher WLAN-Hotspots abzielen, besteht der beste Weg zur Vermeidung von MITM-Angriffe darin, keine ungesicherten öffentlichen WLAN-Netzwerke zu verwenden. Wenn Sie auf Reisen oder unterwegs eine Internetverbindung benötigen, sollten Sie die Datenverbindung Ihres Mobiltelefons nutzen oder ein VPN verwenden. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihr Laptop und Ihre mobilen Geräte nicht so konfiguriert sind, dass sie sich automatisch mit öffentlichen WLAN-Netzwerken verbinden.
Verwenden Sie ein VPN
Ein Virtual Private Network (VPN) ist ein Dienst, der Ihre Online-Aktivitäten schützt, indem er Ihre IP-Adresse verbirgt und Ihre Daten verschlüsselt. Wenn Sie ein öffentliches WLAN-Netzwerk verwenden müssen, sollten Sie ein VPN nutzen, um eine sichere Verbindung herzustellen und Ihre übertragenen Daten zu verschlüsseln. Ein VPN verhindert, dass Cyberkriminelle Sie abhören können, und ermöglicht es Ihnen, öffentliche WLAN-Hotspots sicher zu nutzen.
Verwenden Sie einen Password Manager
Ein Password Manager ist ein Tool, das alle Ihre Anmeldeinformationen und vertraulichen Daten sicher in einem verschlüsselten Tresor speichert. Stellen Sie sicher, dass Ihr Password Manager Zero-Knowledge-Verschlüsselung nutzt, um alles zu schützen, was Sie in Ihrem Tresor speichern. So kann niemand außer Ihnen auf Ihren Tresor zugreifen.
Eine der besten Methoden, wie Password Manager vor MITM-Angriffen schützen, besteht darin, dass Password Manager Ihre Anmeldeinformationen bei einer gefälschten Website nicht automatisch ausfüllen. Möglicherweise können Sie den Unterschied zwischen beispiel.de und beispie1.de nicht sehen – insbesondere auf einem kleinen mobilen Gerät. Ihr Password Manager kann den Unterschied aber erkennen. Ein Password Manager warnt Sie, wenn Sie sich auf einer ungesicherten Website befinden und versuchen, Ihre Anmeldeinformationen manuell einzugeben.
Aktivieren Sie MFA
Multifaktor-Authentifizierung (MFA) fügt eine zusätzliche Sicherheitsebene hinzu, indem sie von Ihnen verlangt, eine zusätzliche Form von Identifizierung vorzunehmen, bevor Sie auf ein Online-Konto zugreifen können. Möglicherweise müssen Sie zum Beispiel neben Ihrem Benutzernamen und Passwort einen Einmalcode angeben oder einen Sicherheitsschlüssel einstecken. Selbst wenn Ihre Anmeldeinformationen bei einem MITM-Angriff kompromittiert werden, sind sie für Cyberkriminelle bei aktivierter MFA ohne den zusätzlichen Authentifizierungsfaktor nutzlos.
Informieren Sie sich weiter
Cyberkriminelle entwickeln kontinuierlich neue Methoden, um Ihre persönlichen Daten zu stehlen. Darum sollten Sie sich weiter über Cyberbedrohungen informieren, um sie auch in Zukunft erkennen und vermeiden zu können. Außerdem sollten Sie Best Practices für Cybersicherheit befolgen, wie z. B. die Verwendung starker Passwörter und das Teilen sensibler Daten nur dann, wenn es absolut notwendig ist.
Vermeiden Sie Man-in-the-Middle-Angriffe mit Keeper
Man-in-the-Middle-Angriffe stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, da sie ohne Ihr Wissen erfolgen können (insbesondere auf Reisen und unterwegs). Solche Angriffe finden oft in öffentlichen WLAN-Netzwerken und über verdächtige Websites statt. Der beste Weg, um solche Angriffe abzuwehren, besteht darin, sich vor ihnen zu schützen. Keeper Password Manager bietet Zero-Knowledge-Verschlüsselung, damit Sie Ihre sensiblen Daten zuverlässig schützen und sicher teilen können. Starten Sie Ihre kostenlose Testversion, um sich vor MITM-Angriffen zu schützen.